GOLD | 2.338,00 $/oz | 2.184,68 €/oz | 70,24 €/g | 70.239 €/kg |
SILBER | 27,27 $/oz | 25,48 €/oz | 0,82 €/g | 819,20 €/kg |
Derweil treffen sich die Eliten der Welt im schweizerischen Davos und debattieren über ihre Visionen der Zukunft.
Bedingt durch den US-Feiertag „Martin Luther King Day“ ist der Handel mit Edelmetallen und Minenaktien am Montag volumenmäßig stark eingeschränkt. Weitere wichtige Termine für die KW 3:
Ohne nennenswerte Korrektur hat der Goldpreis in US-Dollar pro Feinunze (31,1 Gramm) am Spot-Markt die psychologisch wichtige Hürde von 1.900 US-Dollar genommen und das charttechnisch wichtigste Fibonacci-Korrekturlevel bei 61,8 Prozent der vorherigen Abwärtsbewegung übersprungen.
Der nächste große Widerstand wartet nun bereits bei der psychologisch bedeutsamen runden Marke von 2.000 US-Dollar, die das gelbe Edelmetall zuletzt am 18. April letzten Jahres knapp touchierte. Bis zu dieser Marke fehlen dem Goldpreis aktuell nur noch 4,4 Prozent.
Positiv zu werten ist, dass die einfache 50-Tage gleitende Durchschnittslinie (lila; SMA 50) die 200-Tage-Durchschnittslinie (grün; SMA 200) nach oben signifikant durchschnitten hat.
Vorsichtig stimmen hingegen die Oszillatoren (RSI und Stochastik) am unteren Chartrand, die sich nach wie vor im deutlich „überkauften“ Bereich befinden. Ein Ende der Rallye bedeutet dies jedoch nicht automatisch, da sich der Markt auch durch eine Seitwärtskonsolidierung wieder „abkühlen“ kann.
Auch in Euro gerechnet hat der Goldpreis seinen Abwärtstrend knacken können und die horizontale Widerstandslinie, abgeleitet aus früheren zyklischen Höchstständen (blau) aktuell leicht nach oben überwunden und notiert bei knapp 1.770 Euro pro Feinunze am Spot-Markt.
Der Silberpreis kämpft hingegen noch mit der sich als hartnäckig erweisenden Abwärtstrendlinie der seit Februar letzten Jahres laufenden Korrekturbewegung (rot gestrichelte Abwärtstrendlinie), die aktuell bei ca. 24,50 US-Dollar pro Feinunze verläuft. Den kurzfristigen Aufwärtstrend hat der Silberpreis ebenfalls nach unten verlassen, wenn auch nur knapp.
Allerdings haben die Oszillatoren (RSI und Stochastik) im Vergleich zum Goldpreis noch Luft nach oben und die 50-Tage gleitende Durchschnittslinie hat die 200er-Durchschnittslinie bereits weit hinter sich gelassen.
Wie stark sich die Stimmung zuletzt auch am Silbermarkt gedreht hat, verdeutlicht der Sammelindex von SentimenTrader „Silver Optix“: Mit aktuell 49 Punkten liegt dieser auf einem ähnlichen Niveau wie der „Gold Optix“ vor einer Woche, als der Goldpreis noch bei 1.876 US$/Unze stand (aktuell 1.916 US$/Unze).
Damit ist bei Silber von Euphorie ebenfalls noch nichts zu sehen, auch wenn die extremen Pessimismuswerte von knapp über 20 Index-Punkten aus dem Sommer dieses Jahres nun Geschichte sind.
Kritisch wird es bei diesem Indikator erst, wenn Werte über 75 Punkte erreicht werden (über der rot gestrichelten Linie). Bis dahin hat das „Sentiment“ aber noch reichlich Luft und steht einem möglichen Durchbruch des Preises für das weißglänzende Edelmetall über die hartnäckige Abwärtstrendlinie hinaus nicht entgegen.
Die USA könnten ihre Schuldenobergrenze innerhalb weniger Tage, also noch in dieser Woche erreichen. Dieser Umstand bereitet den Fiskalpolitikern in Washington derzeit große Sorgen.
Am Freitag warnte Finanzministerin Janet Yellen, dass die USA auf dem besten Weg seien, die Grenze dafür, wie viel Geld die Bundesregierung leihen und ausgeben kann, bis Donnerstag erreicht wird.
Kurz vor dem Erreichen der Schuldenobergrenze muss die Regierung die Republikaner des Repräsentantenhauses für sich gewinnen, da der Kongress seit den Zwischenwahlen im November 2022 in Sachen Mehrheitsverhältnissen zwischen Republikanern und Demokraten aufgespalten ist. Wobei auch die Mehrheit der Demokraten in der ersten Kammer, dem Senat, nur hauchdünn ist und konservative demokratische Senatoren gegen eine Fortsetzung des Schuldenexzesses auf Staatsebene sind.
Allein die Verschuldung auf Staatsebene beträgt aktuell 121,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Zum Vergleich: Im Jahr 2000 lag die Schuldenquote relativ zum BIP bei lediglich 59,56 Prozent.
Demgegenüber stehen Einnahmen von 5,99 Billionen US-Dollar. Die Defizitquote liegt somit bei horrenden 22,7 Prozent.
In der Vergangenheit hat der Kongress eine Überschreitung der Schuldenobergrenze vermieden, indem er sie einfach angehoben hat, was diese zur reinen Makulatur machte, aber immer wieder Anlass für Machtkämpfe im Kongress ist.
Zumal die Republikaner des Repräsentantenhauses klarstellten, dass sie diesmal keine Erhöhung der Schuldenobergrenze unterstützen – es sei denn, sie würden Ausgabenkürzungen oder andere Zugeständnisse erhalten. Die Demokraten wollen genau das Gegenteil und die Ausgaben für soziale und ökologische Projekte zusätzlich ausweiten.
In einem Brief an die Führer des Kongresses sagte die Finanzministerin und frühere Chefin der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, dass Uneinigkeit in Sachen Anhebung der Schuldenobergrenze der US-Wirtschaft und sogar der globalen Finanzstabilität „irreparablen Schaden“ zufügen könne.
Wenn die Vereinigten Staaten an ihre Schuldenobergrenze stoßen, muss das Finanzministerium „außergewöhnliche Maßnahmen“ ergreifen, z. B.:
Diese harten Maßnahmen würden der US-Regierung in Sachen Liquidität etwas Zeit verschaffen. Bisher sind die USA zwar noch nie mit ihren Schulden in Verzug geraten. Aber Yellen warnt davor, dass, wenn der Kongress nicht kurzfristig handelt, dies bereits im Juni passieren könnte.
Der Sprecher des Repräsentantenhauses, der kürzlich gewählte Republikaner Kevin McCarthy, sagte gegenüber Präsident Biden, dass seine Partei daran interessiert sei, im Austausch für eine vorübergehende Anhebung der Schuldenobergrenze eine Ausgabenobergrenze einzuführen.
Als Vorbild verwies McCarthy auf einen Ausgabendeal zwischen seinem Vorgänger und Ex-Präsident Donald Trump aus dem Jahr 2019. Diese Vereinbarung beinhaltete die Aufstockung der Ausgaben für Verteidigungs- und Inlandsprogramme.
Da ein langwieriger und die Märkte verunsichernder Machtkampf um die Schuldenobergrenze erwartet wird, schlägt McCarthy einen möglichen Deal mit den Demokraten vor.
Aber die Pressesprecherin des Weißen Hauses, die Demokratin Karine Jean-Pierre, sagte, Biden sei nicht an Verhandlungen interessiert.
„Es ist kein politischer Spielball und sollte es auch nicht sein. Das ist kein politischer Witz. Die Anhebung sollte ohne Bedingungen geschehen“,
sagte sie am vergangenen Freitag in einer Pressekonferenz im Weißen Haus.
Als die USA 2011 ihre Schuldenobergrenze erreichten, dauerte es Monate, bis sich die Wirtschaft und die Märkte wieder erholten.
Obwohl das Land einen Zahlungsausfall vermied, stellte das Finanzministerium fest, dass Verzögerungen bei der Anhebung die Finanzmärkte in Turbulenzen stürzen können, gerade jetzt, wo sich die US-Notenbank als Käufer und damit als geduldiger Finanzier der US-Staatsschulden vom Markt zurückgezogen hat.
Auf dem 1971 von Prof. Klaus Schwab gegründeten Weltwirtschaftsforum (WEF) im schweizerischen Davos diskutieren derzeit ca. 3.000 Wirtschaftsexperten, Politiker, Wissenschaftler, „gesellschaftliche Akteure“ und Journalisten vom 16. bis zum 20. Januar über aktuelle globale Fragen.
Bewacht werden sie von einer Heerschar an Leibwächtern und 5.000 Soldaten. Die gut abgeschirmte Gemeinde Davos im Kanton Graubünden zählt nur ca. 11.000 Einwohner.
Mit in Davos dabei ist u. a. die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, die am Donnerstag zum Thema „Finding Europe’s New Groth“ und am Freitag zum Thema „Global Economic Outlook: Is this the End of an Era?“ an Diskussionsrunden (Panels) teilnehmen wird.
Der Gründer des WEF und Verfasser des Buches „The Great Reset“, Prof. Klaus Schwab ist äußerst umstritten und eckt bei vielen Beobachtern der „Eliteveranstaltung“ in Davos mit extremen Ansichten und Kommentaren an.
Ob es jedoch in einer multi- oder bipolaren Welt dem WEF noch gelingt, seine Werte und Ziele global umzusetzen, wird selbst von den Teilnehmern bezweifelt, wie die Themenliste zeigt (Deglobalisierung und geopolitische Fragmentierung etc.).
Weitere wichtige Daten-Termine, Details und Prognosen und historischen Zeitreihen finden Sie hier.
Für "Goldzocker" ist der Zeitpunkt für einen Ausstieg wohl wieder mal da, wenn Bild & Co. zum Einstieg blasen. RSI eindeutig überverkauft. Was ist die Alternative? Papierschuldscheine des Staates? Puts auf den Dax und Dow? Für Puts auf Tesla oder Adler dürfte es bereits zu spät sein. In jedem Abschwung liegen neue Chancen. Sell in may and go away.
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