Margot Hielscher (†97): Heinz Rühmann wollte sie heiraten

Von: Von NORBERT KÖRZDÖRFER

Ein Name, vor dem man knickst.

„DIE“ Hielscher („Hallo Fräulein“ etc.) ist im UFA-Himmel.

Unsere Erinnerungen sind schwarz-weiß und die Gedanken schreiben mit Füller.

Nazi-Giftzwerg und UFA-Führer Goebbels adelte sie – weil er sie nicht mochte: „Nicht deutsch genug!“

★★★

Wer sie in ihren „Spätlese“-Jahren in München traf, den belohnte sie mit ihrem zeitlosen Filmplakat-Lächeln (in Farbe).

Immer noch rote Wasserfall-Haare, immer noch sinnlich-rote Lippen, hohe Stirn, Perlen oder Krawatte, meist im schwarzen Hosenanzug, eine feste, warme Stimme, die 1000 Lieder gesungen hat (2-mal „Grand Prix“).

Sie kannte noch Erich Kästner, Benny Goodman, Garry Cooper, Gene Kelly und, und, und.

Heinz Rühmann wollte sie heiraten – Hans Albers wollte sie verführen.

★★★

Mit neun lernt sie Klavier. Nachmittags sitzt sie im Kino. Ihr Idol: Katharine Hepburn.

Schauspiel-Prüfung („Kameliendame“) bei Theater-Genie Gründgens.

Kostüm-Bildnerin bei der UFA in Babelsberg. 1. Job: Ein Rock für Marika Rökk!

Mit 19 wird sie in der Kantine „entdeckt“ – als Hof-Dame für Zarah Leander („Das Herz der Königin“).

Kriegs-Ende.

Ihr Entnazifizierungs-Fragebogen ist unschuldig weiß – nie in der Partei. Von der UFA zur Bavaria. München wird Heimat.

Die 50er-Jahre.

Ihr Jahrzehnt – „Hallo Fräulein“. Sie verliebt sich in den Film-Komponisten – 43 Jahre Ehe.

Sie wird Deutschlands 1. TV-Talkmasterin – live, in Schwarz-Weiß: „Zu Gast bei Margot Hielscher“ (700 Sendungen, von Romy Schneider bis Max Schmeling).

Mit 91(!) steht sie noch auf der Bühne.

★★★

Lebens-Motto: „Und wirft der Arsch auch Falten – wir bleiben doch die Alten!“

Sie hatte keine Angst vor dem letzten Vorhang: „Der Tod gehört zum Leben. Ich musste lernen loszulassen. Als es endlich gelang, verlor ich auch die Angst vor dem Tod.“

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